"Die standesamtliche Trauung ist ein rechtlicher Bund. Die kirchliche Trauung ist ein spirituelles Band. Die Freie Trauung ist ein persönliches Gelübde der Liebe."
Die Trauung
3 verschiedene Arten und ihre Vorteile
Bevor ihr so richtig mit den Vorbereitungen für eure Hochzeit beginnt, müsst ihr euch zunächst überlegen, welche Art von Trauung die beste für euch ist. Neben der standesamtlichen und kirchlichen Hochzeit habt ihr auch die Möglichkeit einer freien Trauung.
Um die Auswahl zu erleichtern, stelle ich euch hier die verschiedenen Varianten genau vor.
INHALT
Die standesamtliche Trauung
Möchtet ihr vor dem Gesetz verheiratet sein, gibt es nur eine Möglichkeit: Die standesamtliche Trauung. Sie schafft die rechtliche Grundlage dafür, dass ihr euch in Zukunft als Ehepaar bezeichnen dürft und läuft nach folgendem Schema ab:
- Ankunft des Brautpaares und der Gäste im Standesamt
- Feststellen der Personalien von Braut und Bräutigam (mithilfe der Personalausweise oder Reisepässe)
- Platz nehmen aller Beteiligten im Trauungszimmer
- Beginn der standesamtlichen Trauung mit einer standardisierten Ansprache durch die Standesbeamtin/den Standesbeamten
- Eheversprechen mit Ja-Wort
- Ringtausch
- Kuss des Brautpaares
- Vorlesen des Ehebucheintrages durch die Standesbeamtin/den Standesbeamten
- Eintrag der Eheschließung ins Ehebuch des jeweiligen Standesamts mit Unterschriften der Frischvermählten, der Trauzeuginnen und der Standesbeamtin/des Standesbeamten
- Überreichen des Ehebuches sowie der Hochzeitsurkunde an das Ehepaar
Die Vorteile einer standesamtlichen Trauung
Durch eine Trauung in einem Standesamt heiratet ihr offiziell und vor dem deutschen Gesetz. Das bringt viele verschiedene Vorteile mit sich, wie zum Beispiel Unterhalts- und Erbansprüche, sowie das Sparen von Steuern.
Eine Hochzeit im Standesamt ist außerdem geradezu ideal für euch, wenn ihr nicht übermäßig romantisch veranlagt sein und mit möglichst wenig Aufwand heiraten möchtet.
Die kleinen Einbußen einer standesamtlichen Trauung
Die kurze Zeremonie Dauer von nur zwanzig bis dreißig Minuten wird von vielen Brautleuten jedoch als Nachteil angesehen. Da in der Regel mehrere Paare an einem Tag heiraten, kann alles etwas durchgetaktet wirken.
Hinzu kommt, dass die standesamtliche Trauung nicht sonderlich individuell ist und relativ sachlich abgehalten wird. Je nach Beamtin/Beamten darf während der Feierlichkeit Musik laufen, was jedoch nicht dieselbe Stimmung erzeugt, wie bei einer freien oder kirchlichen Trauung.
Die erforderlichen Dokumente für eine standesamtliche Trauung
Welche Unterlagen ihr benötigt, um im Deutschland standesamtlich zu heiraten, erfahrt ihr hier.
Die Kirchliche Trauung
Um die gesamte Hochzeit persönlicher und emotionaler zu gestalten, wünschen sich viele Paare neben der standesamtlichen Trauung noch weitere Feierlichkeiten. Geeignet dafür ist eine kirchliche Trauung, bei der sich Braut und Bräutigam in einem ganz besonderem Ambiente das Ja-Wort geben. Je nach Religionszugehörigkeit wird katholisch, evangelisch oder ökumenisch geheiratet. Der Ablauf verläuft nach ähnlicher Struktur:
- Eintreffen und Platz nehmen der Gäste in der Kirche
- Einzug der Braut an der Seite ihres Vaters/zukünftigen Ehemanns/eines männlichen Verwandten
- Begrüßung durch Pfarrerin/Pfarrer
- Lesung eines Bibeltextes
- Predigt
- Fürbitten
- Verlesung des Trautextes
- Traufrage und Ja-Wort
- Tausch der Ringe
- Kuss des Brautpaares
- Segnung
- Auszug des frischvermählten Ehepaares
Die Vorteile einer kirchlichen Trauung
In einer Kirche zu heiraten ist für viele etwas ganz Besonderes. Hier hat das Paar die Möglichkeit, in einem feierlichen Rahmen vor Gott, Freunden und Verwandten die Ehe zu schließen.
Zusätzlich dürfen bei einer kirchlichen Hochzeit häufig die persönlichen Vorstellungen von Braut und Bräutigam mit einfließen. Der Pfarrer/die Pfarrerin führt durch die gesamte Zeremonie und fügt dabei immer wieder die Wünsche des Brautpaares mit ein, sodass es zu einem unvergesslichen, romantischen Erlebnis wird.
Die kleinen Einbußen einer kirchlichen Trauung
Um in einer Kirche heiraten zu dürfen, muss mindestens ein Partner/eine Partnerin der jeweiligen Glaubensrichtung angehören. Das Schließen von gleichgeschlechtlichen Ehen ist selbst heutzutage oftmals nicht möglich. Darüber hinaus sind vor allem traditionelle Kirchgemeinden nicht grundsätzlich mit der Gestaltung der Trauungszeremonie durch das Paar einverstanden.
Die erforderlichen Dokumente für eine kirchliche Trauung
Damit ihr offiziell, nach deutschem Recht verheiratet seid, muss zusätzlich zu einer kirchlichen Hochzeit auch eine standesamtliche erfolgen. Die dafür notwendigen Unterlagen könnt ihr hier nachlesen.
Außerdem müsst ihr für eine Hochzeit in einer katholischen Kirche diese Dokumente vorzeigen:
- Taufurkunde
- Personalausweis
- Firmungszeugnis
- Ggf. Heiratsurkunde des Standesamtes
Bei einer evangelischen Hochzeit wird anstelle des Firmungszeugnisses gegebenenfalls der Konfirmationsschein benötigt.
Die Freie Trauung
Wenn ihr nicht in der Kirche heiraten könnt (beziehungsweise möchtet), empfehle ich euch eine freie Trauung. Mithilfe des besten Hochzeitsplaners gestaltet ihr hierbei eine romantische Hochzeitszeremonie, die all euren Vorstellungen entspricht.
Sie ist stets sehr individuell, enthält aber grundsätzlich die folgenden Elemente:
- Ankunft der Gäste an der jeweiligen Hochzeitslocation und das Einnehmen der Plätze
- Einzug der Braut mit ihrem Vater, oder auch mit ihrem zukünftigen Mann
- Begrüßung und Ansprache durch Traurednerin oder Trauredner
- Eheversprechen und Ja-Wort
- Ringtausch und Kuss des Brautpaares
- Gemeinsamer Auszug von Braut und Bräutigam
Zwischendurch können weitere Programmpunkte eingebaut werden, wie zum Beispiel:
- Erzählen der Kennenlerngeschichte des Paares
- Gesangseinlagen durch Musiker/in
- Rituale, wie das Pflanzen eines kleinen Baumes
- U. v. m.
Die Vorteile einer freien Trauung
Eine freie Trauung bedeutet sehr viel Entscheidungsfreiheit für euch, da ihr sie ganz nach eurem Geschmack gestalten könnt.
- Religiöse Rituale?
- Hippie-Hochzeit?
- Heiraten am See oder auf einem Berg?
Einfach alles ist möglich! Eurer Hochzeitsplanung sind beinahe keine Grenzen gesetzt. Auch für gleichgeschlechtliche Paare ist die freie Trauung oft die beste Wahl, um eine romantische Hochzeitszeremonie feiern zu können.
Die kleinen Einbußen einer freien Trauung
Zum einen müsst ihr meist mit etwas höheren Kosten rechnen. Vor allem Trauredner/Traurednerinnen verlangen teilweise hohe Summen. Sie arbeiten selbstständig und sind – im Gegensatz zu Pfarrer/Pfarrerin – nicht angestellt.
Macht euch darüber hinaus ausreichend Gedanken über die Wahl eurer Location. Plant immer mit ein, dass das Wetter nicht mitspielen könnte und ihr eine räumliche Ausweichmöglichkeit benötigt.
Die erforderlichen Dokumente für eine freie Trauung
Im Gegensatz zu den anderen beiden Hochzeitsarten müsst ihr hierfür keinerlei Dokumente vorweisen. Schließlich heiratet ihr nicht vor dem Gesetz oder Gott. Lediglich die Traurednerin/der Trauredner wird von euch ein paar Unterlagen mit persönlichen Informationen benötigen, um die Zeremonie perfekt auf euch abzustimmen.